Routenführung Radschnellverbindung Darmstadt/Frankfurt

Radschnellweg

Wie Sie wahrscheinlich wissen, strebt die Dreieicher FDP schon länger sowohl eine Trasse entlang der Bahn, als auch parallel eine gute Anbindung für die Dreieicher Bürger an – sofern der Verlauf vernüftig gewählt wird. Buchschlag erfüllt keine dieser beiden Kriterien und ist daher für uns „raus“.
Um zu zusätzlichen Planungsoptionen – und weg von der Streckenführung durch Buchschlag – zu kommen, haben wir folgenden Antrag im Stadtparlament gestellt:

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

der Magistrat wird die Regionalpark Rhein Main Südwest gGmbH auffordern, zeitnah

  1. eine Route westlich der SBahnlinie Da/FFM („bahnnahe Trasse“ bzw. „Sommerroute“) umgehend ausarbeiten und bewerten zu lassen
  2. vorsorglich mindestens eine weitere Routenplanung über oder in Ortsnähe zum Stadtteil Sprendlingen auszuarbeiten und bewerten zu lassen
  3. Routenplanungen durch den Stadtteil Buchschlag auf e i n e minimalinvasive Route zu reduzieren und im weiteren Verlauf geringer zu priorisieren
  4. die Frist für die Bürgerbeteiligung um einen Monat (d.h. auf den 30.9.) zu verlängern

Begründung:

1. bahnnahe Trasse („Sommerroute“): Bei ihren bisherigen Beschlüssen (v. 26.11.2016, 28.2.2018 und zuletzt vom 23.2.2021) zum Verlauf der Radschnellverbindung Da/FFM war die Stadtverordnetenversammlung davon ausgegangen, dass eine bahnnahe Trasse westlich der S-Bahngleise wegen des Schutzes des Bannwaldes nicht möglich sei. Anträge der CDU Fraktion, die auf eine Westlage abzielten, wurden daher zurückgewiesen. Mittlerweile hat die Landesregierung eine Änderung des Waldgesetzes eingebracht, wonach eine stark frequentiere RSV (mehr als 1500 Nutzer pro Tag) auch im Bannwald errichtet werden kann.

Nachdem diese Information erst am 17. Juli bekannt wurde, wird der Regionalpark Südwest beauftragt, umgehend die bahnnahe Trasse zu untersuchen und als Alternative in die Planungsunterlagen aufzunehmen (s. Anlage 1).

Schon aktuell nutzt die große Mehrheit der überörtlichen Radpendler auf der Strecke Darmstadt/Frankfurt diesen Wegeverlauf (aktuelle „Sommerroute“), überörtliche Fahrten auf der Ostseite (über Langen, Sprendingen und Neu Isenburg) sind die absolute Ausnahme.

2. weitere Sprendlingen Route: Lediglich vorsorglich für den Fall, dass sich eine bahnnahe Trasse nicht realisieren ließe, wäre ein weiterer Routenverlauf über den (oder in der Nähe des) Stadtteil(s) Sprendlingen zu untersuchen. Trotz anderweitiger Bekundungen wird aktuell außer der sattsam bekannten „Beule“ keine weitere Alternative über Sprendlingen vorgestellt. Daher ist auch insoweit eine ausdrückliche Beauftragung aufgrund einer Beschlussfassung durch die Stadtverordnetenversammlung erforderlich.

3. aktuelle Buchschlag-Routen: Allen Buchschlag-Routen fehlt es an der innerörtlichen Erschließungsfunktion. Ziele für Radfahrer aus dem Stadtgebiet (wie weiterführende Schulen, Bürgerhaus, Bibliothek, Schwimmbäder, Geschäfte, Kinos u.ä.) gibt es in Buchschlag nicht. Dagegen wären die Eingriffe in Wälder, Natur- und Geschichtsdenkmäler (u.a. 300 Meter der Ringlandwehr, Grenzsteine von 1783) sowie in den Naherholungsraum erheblich. Dreieich würde während der Pandemie stark frequentierte Wege bzw. Naherholungsgebiete opfern, ohne dass sich daraus ein zählbarer verkehrlicher Nutzen für den Radverkehr innerhalb von Dreieich ergäbe.

Auch für den überörtlichen Radverkehr auf der Strecke Darmstadt-Frankfurt bringt die Routenführung über Buchschlag keine Vorteile. Im Gegenteil. Dieser spielt sich schon jetzt auf dem Weg westlich der Bahngleise ab. Es ist kaum damit zu rechnen, dass die überörtlichen Radfahrer den vielen Schleifen und Verwindungen der Buchschlag Routen etwas abgewinnen werden.

Ferner dürften die Buchschlag Routen angesichts des Fehlens ausgebauter Strecken (mit Ausnahme der Ortsstraßen) und der Notwendigkeit von Unterführungsbauwerken unter der Dreieichbahn am teuersten sein.

Die Buchschlag-Routen sollten daher mit einer geringeren Priorisierung versehen und auf nurmehr e i n e – minimal invasive – Strecke reduziert werden.

4. Bürgeranhörung – diese ist sehr zu begrüßen, fällt aber fast ausschließlich auf die hessischen Schulferien (Fristende für Stellungnahmen = 31. August); eine Verlängerung bis 30.9. wäre daher geboten.