FDP-Dreieich lehnt Mauerloch-Bebauung ab: Ökologisch falsch, finanziell riskant, überdimensioniert

Die FDP-Dreieich lehnt den Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan Nr. 3/25 „Wohn- und Gewerbegebiet Rostädter Straße, Sprendlingen“ entschieden ab. Die geplante Bebauung des 41 Hektar großen Areals südlich der Dreieichbahn ist nach Auffassung der Liberalen finanziell und administrativ sehr aufwändig, daher in Zeiten knapper Ressourcen nicht verantwortbar und mit Blick auf eine ausgewogene Stadtentwicklung abzulehnen.
Aufwändige und teure Erschließung
Um das Gebiet Rostadt/Mauerloch überhaupt bebauen zu können, wären umfangreiche Erschließungsmaßnahmen mit neuen Straßen und Kanaltrassen notwendig – ausschließlich von der Darmstädter Straße aus. Diese Erschließung wäre technisch aufwändig und kostenintensiv, weil eine längere Straßen- und Kanalverbindung durch die Rostadt hindurch bis zum Mauerloch geschaffen werden müsste.
Ökologisch hochsensibles Gebiet
Das Mauerloch ist Teil einer gewachsenen Grünlandschaft, die Schichtenwasser speichert, zur Frisch- und Kaltluftversorgung in Hitzeperioden beiträgt und eine wichtige Funktion im Hochwasserschutz einnimmt. Eine Bebauung würde diese sensiblen ökologischen Strukturen dauerhaft zerstören. Das gilt auch für die südwestlichen Bereiche der Rostadt.
Über 600 Kleinstgrundstücke – faktisch nicht umsetzbar
Das Plangebiet umfasst mehr als 600 Kleinstparzellen, sogenannte „Handtuchgrundstücke“. Die dafür notwendige Flurbereinigung oder ein umfassendes Umlegungsverfahren wäre ausgesprochen langwierig und ressourcenintensiv. Die Stadtverwaltung ist dafür derzeit weder organisatorisch noch personell aufgestellt.
Infrastrukturfolgekosten
Ein Wohnbaugebiet dieser Größenordnung würde erhebliche Folgekosten verursachen. Allein der zusätzliche Bedarf von 150 bis 200 Kitaplätzen sowie rund 50 Erzieherinnen und Erziehern wäre von der Stadt nicht leistbar – zumal Dreieich bereits heute etwa 90Erzieher fehlen. Hinzu kommen die dauerhaften Betriebs- und Unterhaltskosten für die Infrastruktur.
FDP-Dreieich fordert: realisierbare Arrondierungen statt Mega-Baugebiet auf der grünen Wiese
Die FDP-Dreieich spricht sich klar für maßvolle, städtebaulich vertretbare Arrondierungen aus, wie das Beispiel Götzenhain Ost zeigt. Solche Projekte seien auf die Bedürfnisse der heimischen, mittelständischen Wirtschaft ausgerichtet, und für die Verwaltung zeitnah und mit angemessenem Aufwand umsetzbar.
„Das Mauerloch ist der falsche Ort und das Projekt viel zu groß dimensioniert“, so Dr. Christoph Keller, Stadtverordneter der FDP-Dreieich und er ergänzt „Dreieich braucht eine kluge, ausgewogene Weiterentwicklung – keine Zersiedelung der Außenbereiche und keine finanziellen Abenteuer.“
