Fraktionsvorsitzender Alexander Kowalski tritt bei Kommunalwahl im März 2026 nicht erneut an

28.10.2025

Am 3. November 2025 bestimmt die Mitgliederversammlung der FDP-Dreieich ihre Kandidatenliste für die Kommunalwahl im März 2026. Vor der Aufstellung dieser Liste hat der langjährige Fraktionsvorsitzende und ehemalige Ortsverbandsvorsitzende Alexander Kowalski seine Dreieicher Parteikollegen und -kolleginnen informiert, dass er auf eine erneute Kandidatur für das Stadtparlament verzichten wird.

„Nach sehr langer Überlegung habe ich – mit spürbarem Herzklopfen – meiner Fraktion und meinem Vorstand erläutert, warum ich das Ehrenamt, in das ich zuletzt 2021 gewählt wurde, noch bis zum März 2026 erfülle, danach jedoch nicht mehr für eine Aufgabe im Stadtparlament und auch nicht für den Kreistag zu Verfügung stehe“ so Alexander Kowalski. 

„Es gibt dafür im wesentlichen zwei Gründe:

1. Ich habe das Amt des Fraktionsvorsitzenden nun drei Wahlperioden lang ausgeübt. Das sind 15 Jahre ehrenamtlicher Tätigkeit – weit mehr, als ich das je gedacht hätte. Mit meiner engagierten, sehr vertrauensvoll zusammenarbeitenden Fraktion habe ich daran bis heute Spaß, aber irgendwann ist es auch gut, und man möchte sich anderen, neuen Aufgaben zuwenden.

2. Man soll eine Sache wichtig nehmen – aber nicht sich selbst. Fraktion, Vorstand und Ortsverband der FDP-Dreieich sind personell extrem gut aufgestellt. Da sind viele schlaue und aktive Dreieicherinnen und Dreieichern nachgewachsen, die man nun auch mal in die erste Reihe lassen muss. „

Das Resumé von Alexander Kowalski, dessen kommunalpolitisches Engagement 2006 mit dem Protest gegen die massive Verkehrszunahme durch die damals geplante Südumgehung begann, fällt positiv aus. „Politik zu machen, gerade im kommunalen Ehrenamt, bedeutet, Mehrheiten zu gewinnen. Diesen Dialog mit den anderen Dreieicher Parteien habe ich immer gemocht – selbst dann, wenn es dafür einen langen Atem brauchte…“ Die Dreieicher FDP musste oft erst Überzeugungsarbeit leisten, ob beim Abbau des finanziellen Defizits, bei dem Anwerbeprogramm für zusätzliches Kita-Personal oder bei Verkehrsthemen wie günstige Beruhigung an der Koberstädter Straße, Radparker in Buchschlag oder Tempo 30 in Götzenhain. „Jeder und jedem, der seine abendliche Freizeit freiwillig nicht auf dem heimischen Sofa, sondern unentgeldlich im Rathaus verbringt, gebührt jedoch Respekt“ so Alexander Kowalski weiter „und das unterschiedliche politische Prägungen unterschiedliche Prioritäten mit sich bringen, liegt dabei in der Natur der Sache.“

Aktuell sieht Kowalski eine „sich endlich bei den meisten im Stadtparlament verbreitende Erkenntnis“, wie dramatisch die Verletzung des Konnexitätsprinzips („Wer bestellt bezahlt.“) durch Kreis, Land, Bund und EU für Dreieich ist. Genau diese finanziellen Belastungen hält Kowalski auch für das derzeit dringlichste Thema der Stadt.  „Seit ein paar Jahren können wir sehen, wie die von Kreis, Land, Bund und EU diktierte finanzielle Misere den städtischen Handlungsspielraum immer mehr einschränkt. Durch dort gemachte, nicht ausfinanzierte, aber an die Kommunen delegierte, Versprechungen wächst hier vor Ort der Schuldenberg, die Kosten für die Bürger steigen, das Parlament wird zum Mängelverwalter und die Kommune verliert sukzessive ihre Selbstbestimmung.“ Erstaunlich findet es Kowalski, dass manche der Parteien, die sich jetzt hier vor Ort darüber beschweren, in den übergeordneten Gremien nichts dagegen unternehmen. „Noch nicht mal im Kreistag, also in unserer direkten Nachbarschaft, stimmen sie Konsolidierungsanstrengungen zu, welche die Kommunen entlasten sollen,“.  Was es deshalb seitens der Kommunalpolitik braucht, so Kowalski weiter, ist ein gerader, durchgedrückter Rücken sowie ausgewiesene Finanzexpertise, um die lokalen Folgen wie z.B. die Erhöhung der Grundsteuer zu minimieren. „Bei beidem sehe ich die FDP-Dreieich nach der Kommunalwahl weiter in der Vorreiterrolle.“ 

Alexander Kowalski selbst will sich nach der Wahl wieder ehrenamtlich für Dreieich engagieren. „Allerdings nicht mehr kommunalpolitisch, sondern monothematisch, in einem ehrenamtlichen sozialen Projekt. Hierzu gibt es auch schon eine konkrete Idee, nach März geht es los.“